Im letzten Spiel des Jahres 2019 musste unsere Erste Mannschaft beim TSV Musberg II eine verdiente 2:4-Niederlage einstecken. Die Musberger waren an diesem Tag eindeutig „heißer“ auf den Sieg und revanchierten sich erfolgreich für die 5:0-Niederlage im Hinspiel. Umgekehrt könnte man auch sagen, dass es nicht nur an Musbergs Entschlossenheit lag, sondern auch an der rätselhaften Auswärtsschwäche unserer Jungs.
Trainer Klaus Kattenberg musste in Musberg auf den zuletzt sehr starken Onur Yildirim verzichten und stellte wie folgt auf: Kriatian Novak im Tor, Benedetto Caruso, Selim Römer, Marc-Oliver Knecht, Moritz Funk, Sabawun Khostwal, Nick Rukwid, Labinot Hajrizi, Patrick Murr, Manni Singh, Daniel Wiche. Auf der Bank waren Kevin Föhl, Salar Malla Ali, Georgios Zagkas und Marven Engelhardt.
Auf dem etwas windigen Kunstrasen zeigte Musberg von Anfang an ordentlich Derby-Biss und lief unsere Spieler im Aufbau früh an. Auch in Ballbesitz waren sie heute einfach einfach aktiver, liefen sich frei und kamen so zu besseren Kombinationen, die zwar nicht direkt zu Torerfolgen führten, aber zu Standards.
So fiel das 1:0 für Musberg beispielsweise aus einem Eckball, für den sich Musberg – von uns zu wenig und zu spät gestört – über das ganze Feld kombinieren konnte. Abgesehen davon, dass die Eckballverteidigung nicht optimal war und dem Torschützen am langen Pfosten zu viel Platz ließ: Mit der gleichen bissigen Kompaktheit, die Musberg heute „gegen den Ball“ zeigte, hätte man vermutlich schon die Entstehung der Ecke verhindern können.
Kurz darauf legte Musberg mit einem Freistoß sogar das 2:0 nach: Erneut bekamen wir die Flanke aus dem ruhendem Ball nicht sauber geklärt und so setzte sich der Musberger Stürmer dank seiner größeren Entschlossenheit durch.
Zu diesem Zeitpunkt waren noch keine 20 Minuten gespielt und Leinfelden musste schon einem 2-Tore-Rückstand hinterherlaufen. Kurz schöpften die mitgekommenen TSV-Fans Hoffnung, als Nick Rukwid auf 2:1 verkürzte. Vorausgegangen war endlich mal eine „aufgeweckte“ Aktion: Labinot Hajrizi ging einem Ball hinterher, setzte damit seinen Gegenspieler unter Druck und kam in einen Zweikampf, in dessen Verlauf zuerst der Musberger mit den Händen am Trikot zog, ehe er ein paar Schritte später selbst zu Boden ging. Der Schiedsrichter ahndete aber nicht den Sturz, sondern schon das erste Foul. Also gab es Freistoß für Leinfelden, den Patrick Murr hellwach auf Nick Rukwid in die Mitte spielte, wo dieser keine Mühe hatte, sein drittes Saisontor zu machen, nachdem im Heimspiel gegen Birkach der Knoten geplatzt war.
Der Schiedsrichter hatte den Musbergern danach einiges zu erklären, aber das schien ihm nichts auszumachen, denn er tat das ganz generell oft und viel.
Der Anschlusstreffer in der 25. Minute hätte an einem guten Tag ein Weckruf und Wendepunkt sein können, aber die Trägheit hielt sich heute hartnäckig und weiter war der Wurm drin: In der 30. Minute waren wir von hinten heraus im Ballbesitz, liefen uns aber zu wenig aktiv frei, so dass unter dem Musberger Pressing mal wieder keine gute Anspielstation offen war. Stattdessen kam ein eher riskanter Ball an die Mittellinie, wo er von Musberg abgefangen und gegen unsere aufgerückte Hintermannschaft sofort in die Spitze geschlagen wurde. Marc schien das zwar zunächst ausbügeln zu können, ihm verunglückte aber die erste Rettungsaktion und so musste er noch einmal in den Zweikampf. Das machte er dann etwas zu ungestüm: Elfmeter für Musberg zum 3:1. Kiki Novak war in die falsche Ecke geschickt worden.
Natürlich ließen unsere Jungs sich nicht hängen, sondern bemühten sich, wieder heranzukommen. Es wollte nur einfach nicht klappen, denn – wie gesagt – für das klare Herausspielen von Chancen fehlte es heute an der fürs „Bewegungsspiel“ nötigen Aktivität und Lauffreude.
Als sich schon alle fast in der Halbzeit wähnten, kam in der 45. Minute direkt nochmal ein Nackenschlag, als Musberg einen Konter zum 4:1 verwertete.
Für die Aufholjagd in der zweiten Halbzeit brachte Klaus mit Georgios, Kevin und Salar nach und nach frische Offensivleute und das schlug sich zumindest darin nieder, dass wir mehr und bessere Chancen verzeichnen konnten.
Musberg kam seinerseits nun kaum noch vor unser Tor. Also wiederholte sich mal wieder die Geschichte, dass wir in der zweiten Halbzeit wacher und stärker spielten als vor der Pause. Nur leider hatten wir auch dieses Mal nicht mehr das nötige Abschlussglück, um die Tore wieder aufzuholen, die wir den Gegner zuvor viel zu leicht erzielen ließen.
Unser einziger Treffer in Hälfte zwei gelang Saba etwa von der Mittellinie (!) aus, als er den Musberger Torwart überlupfte, der wie schon vor dem 2:1 einen kleinen Ausflug aus seinem Tor machte.
Alle unseren weiteren Offensivaktionen blieben gegen aufoperungsvoll kämpfende Gastgeber unbelohnt, so dass es zum Schluss bei einer frustrierenden, weil absolut vermeidbaren Derby-Niederlage blieb. Musberg hat sich den Sieg letztlich durch mehr Engagement verdient, nicht unbedingt durch spielerische oder technische Überlegenheit.
Für unsere Mannschaft beginnt schon jetzt die Winterpause, während der Rest der Liga am kommenden Wochenende noch einen Spieltag hat. Da sind wir jedoch ebenso spielfrei wie am ersten Spieltag im neuen Jahr (1.3.20). Für uns geht es erst wieder am 8.3.2020 gegen den TV89 Zuffenhausen II weiter. Vorsicht! Auswärts! 😉
Das Ziel für die Rückrunde liegt ja auf der Hand: Wir wünschen uns im neuen Jahr weiterhin so tolle Heimspiel-Feste für die wachsende Fangemeinde und mehr Stabilität bei den Auftritten auf fremden Plätzen, vor allem gegen die vermeintlich „leichten“ zweiten Mannschaften. Man kriegt im Sport eben nichts geschenkt, nicht einmal in der Kreisliga B.
Zuerst sollen aber alle Beteiligten – Trainer, Spieler, Helfer und Fans – die wohlverdiente Pause über Weihnachten genießen. Danke für die vielen schönen Momente der Hinrunde. Und im neuen Jahr greifen wir dann wieder voll an!